Grußbotschaft von Olli R. zum Naziaufmarsch am 18.01.2014 in Magdeburg

Stuttgart3Grußbotschaft zur Blockade des Naziaufmarsches am 18.01.14 in Magdeburg

Liebe GenossInnen und KollegInnen,

ich hoffe sehr, dass ihr zahlreich erscheinen konntet und ausdauernd genug seid, um in den kommenden Stunden im sprichwörtlichen Sinne gegenzuhalten!

Das Straßenpflaster und die Sammlungsplätze sind öffentliche Räume, die unsererseits zu besetzen sind, um beispielsweise den Auftritt der nachgewachsenen Anhängerschaft des Nazi-Faschismus zu unterbinden.

Wir kennen alle das gute alte Motto, wonach kein Fußbreit eines Straßenzuges herzugeben ist. Kein Klospruch! Nein, sondern die Ansage derjenigen, die sich Jahrzehnte vor uns in den Weg der braunen Kolonnen gestellt haben.

Ein praktisch gewordener Antifaschismus ist ein Mittel zum Zweck. Der Zweck für hier und heute ist klar: No pasaran! Die Mittel sind ebenso klar: direkte Aktion der Blockade und Barrikade!

Das ist mehr als Event- oder Symbolpolitik. Es ist ein Akt der Selbstverteidigung. Für Moment wird der ungehorsame Protest zum eingreifenden Widerstand. Das ist viel und zu wenig zugleich. Denn: der Nährboden des Faschismus, das kapitalistische Patriarchat und der völkische Rassismus, ist trocken zulegen, damit keine Saat des Nazismus mehr aufgehen kann.

Wir wissen: eine Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung liegt in weiter Ferne- jedenfalls im NS-Nachfolgestaat BRD. Rückzug und Selbst-Aufgabe sind allerdings nie eine Perspektive gewesen.

Was spricht dagegen, heute mehr als ein Hauch von praktischer Solidarität und Kollektivität in der Mobilisierung gegen den Naziaufmarsch zu erleben? Nix! Ich wünsch Euch ein Erlebnis von Zusammengehörigkeit und Gemeinsamkeit…

Glück auf GenossInnen und KollegInnen,

Olli / §129-Gefangener aus dem MG-Verfahren